Lilly hatte Geburtstag. Es war ihr achter und der fünfte, den wir mit ihr feiern durften. Sie ist nun das sechste Jahr bei uns und bereichert unser Leben mit Liebe und Freude jeden Tag aufs Neue. Ich habe seit vielen Jahren einen Hund. Zu ihrem Geburtstag, und nicht nur da, mache ich mir immer wieder bewusst, wie dankbar ich dafür bin. Und sie zeigt mir jeden Tag, wie ich mein Leben selbst bereichern kann.
Hunde sind keine kleine Menschen, denn sie denken nicht wie wir, sie handeln nicht so und vor allem sie nehmen die Welt nicht so wahr, wie wir. Darin liegt aber auch eine unheimliche Chance viel von ihnen zu lernen…
Ein Hund lebt stets im Hier und Jetzt
Wer schon einmal einen Hund hatte, und ihn als erwachsenes Tier bekommen hat, der kann sich sicherlich gut an den Tag erinnern, an dem er ihn bekommen hat. Wie schnell hat er sich an eine neue Umgebung angepasst und sich an neue Menschen gewöhnen können. Hunde leben im Hier und Jetzt. Sie machen sich nicht verrückt mit dem, was in der Vergangenheit passiert ist oder mit dem, was in der Zukunft passieren könnte. Sie konzentrieren sich nur auf das, was im Moment passiert.
Wir Menschen sind in dieser Hinsicht ganz anders. Wir konzentrieren uns viel zu oft entweder auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft und nicht auf das Jetzt. Wenn wir in der Vergangenheit festststecken, dann führt dies normalerweise zu einem Leben voller Bedauern. Wenn wir uns nur noch um die Zukunft sorgen, ist das Ergebnis oftmals Angst oder Furcht. Es klingt vielleicht ein wenig komisch, aber wie oft hören wir „Mach Dir keine Sorgen um die Zukunft. Und das Schlüsselwort ist sicher das Wort sorgen. Damit erschaffen wir eine Mauer der Angst, die wir ständig vor uns her schieben. Es ist bewiesen, das Angst ein Produkt unserer Phantasie ist, die die Dinge in der Regel grösser erscheinen lässt. Die Realität, also die echte Gefahr ist hingegen oft nur marginal. Wer sich Sorgen um die Zukunft macht lässt mögliche Probleme oft grösser erscheinen.
Ganz gewiss, das Leben steckt voller Herausforderungen, aber diese Hürden, die sich mir in den Weg stellen, sind nichts Negatives. Sie sind meine Lehrstücke zu wachsen und mich zu entwickeln, sie sind Möglichkeiten zu Lernen und um herauszufinden, wie beharrlich wir tatsächlich sind. Lilly war ursprünglich in einer Auffangstation in Serbien und hatte dort keine Zukunft. Wenn ich das erzähle, höre ich oft, sie muss unheimlich dankbar sein. Nein ist sie nicht, denn Dankbarkeit ist ein menschlicher Zug, der logisches Denken und empfinden mit der Resonanz der Vergangenheit voraussetzt. Doch Hunde ticken anders, sie sind im jetzt. Und da fühlt sie sich pudelwohl… (auch wenn sie ein Setter ist… ;-) ) Und sie verführt mich an jeden Tag aufs Neue, es ihr gleich zu tun. Ja, und es gefällt mir mittlerweile auch sehr!
Hunde verlassen sich stets auf ihren Instinkt
Hunde kommen sowie auch ihre Vorfahren die Wölfe mit vier starken Instinkten auf die Welt. Sie sind nicht getrennt zu erleben sondern vielmehr als grosses Ganzes wahrzunehmen. Während beim Wolf die vier Instinkte ausgeglichen sind, kommt es beim Hund durch die Domestizierung zu unterschiedlichen Ausprägungen. Der Jagdinstinkt sichert jedem Hund ein Überleben in der freien Natur, selbst Welpen noch taub und blind sind im Stande durch diese Gabe die Milchbar zu finden. Der soziale Rudelinstinkt lässt den Hund durch seine hohe Kommunikationsfähigkeit zum besten Freund des Menschen werden, aber auch hier zeigt sich ein natürlicher Grund.
Und wie schauts bei uns aus? Haben wir auch so etwas wie einen Jagdinstinkt? Wer weiss noch wie es sich anfühlt, wenn wir auf Schnäppchenjagd gehen und einen erfolgreichen Beutezug hinter uns haben? Viele von uns kennen das Gefühl, nach grossartiger erfolgreicher Leistung, das Freunden oder der Familie erzählen vorführen zu wollen.
Und wie schaut´s mit unserem Territorialinstinkt aus? Kennt Ihr das Gefühl, dass man gerne eine Tür schliesst, weil Ihr nicht wollt, dass jemand ungebeten herein kommt? Auch wir Menschen geniessen unsere Rückzugsmöglichkeiten, in der wir uns und unsere Familie (sozialer Rudelinstinkt und Sexualinstinkt!) in Sicherheit und im Schutz vor Anderen leben können.
Aber nützen wir diese Gabe auch als die unheimliche Ressource, die sie ins Wahrheit ist. Wer kennt das, sich immer auf das Gefühl verlassen zu können, aber leider einem der Kopf stets dazwischen funkt. Wer von Euch hat Lust – so als kleines Experiment, eine Woche lang das auszuprbieren. Und wer mag, schreibt mir seine Erfahrungen als Kommentar…
Ein Hund ist für seine Treue bekannt und schenkt bedingungslos Liebe
Es gibt kein Tier, dessen Beziehung zum Menschen so innig werden kann, wie das des Hundes. Er versteht es wie kein anderer, Gesten, Mimik und Sprache so eindeutig zu lesen. Warum das so ist, liegt nahe. Vor 30.000 Jahren hat sich der Wolf und der Mensch das erste Mal angenähert, seit etwa 15.000 Jahren kann man von einer Beziehung sprechen. Das heisst 15.000 Jahre Zeit also, sich aufeinander abzustimmen. Schon der grosse Charles Darwin wusste, „dass die Liebe zum Menschen beim Hund zum Instinkt geworden ist“.
Kein anderes Tier ist so versiert darin, Gefühle und Zeichen von ihrem Gegenüber zu interpretieren und sie sind sogar im Stande menschenähnliche Gefühle zu imitieren. Zum Beispiel auch eine Art Mitgefühl, weshalb sie als Stabilisator in Krisenzeiten ein verlässlicher Freund sind. Eine Tatsache, die Lilly zu einer grossen Assistentin in meiner Arbeit mit Menschen werden ließ.
Das lässt aber den Schluss zu, dass Menschen selbst über diese Instinkte verfügen, auch wenn sie es sich nicht immer bewusst sind oder keinen Wert legen, diese zu nutzen.
Hunde reüssieren ihre Treue einerseits aus dem Bewusstsein zu einem Rudel zu gehören, andererseits durch intensive Beziehungspflege zu jedem Mitglied dieses Rudels. Es ist dieses Gefühl bedingungslos geliebt und angenommen zu sein, das wir an Hunden so lieben. Nach dem Gesetzt der Resonanz könnten wir das aber nicht schätzen wenn wir nicht selbst im Stande wären genauso zu handeln. Was aber lässt uns daran zweifeln, dass diese Liebe existiert und was hindert uns diese Liebe uohne wenn und aber in unserem Leben zu leben?
Es ist einerseits die Fähigkeit im Hier und Jetzt zu leben und stets im Vertrauen, dass Liebe stärker ist als alles, was uns bis jetzt verletzt hat. Lilly vermittelt mir auch immer das Gefühl, dass die Liebe, die sie gibt, viel wichtiger ist als die, die sie bekommen könnte. Auch etwas, was wir Menschen oft verlernt haben. Lieben ohne etwas dafür zu erwarten. Lieben, weil das Geben erfüllender ist als das Nehmen.
Hunde spielen für ihr Leben gern
Bis ins hohe Alter sind Hunde vom Spielen begeistert. Und das ist für Tiere gar nichts alltägliches. Nur die „höheren“ Tiere, Säugetiere, manche Vögel sind dazu im Stande. Hunde sind sehr spielerisch veranlagte Tiere, die ein reiches Repertoire an Spielformen zeigen. Spielen bewirkt eine soziale Stimulierung, dem erlernen von äusserst komplexen Verhaltensweisen, schließlich findet spielen zumeist in der Gemeinschaft statt. Sowie auch bei uns Menschen, dient spielen dem sozialen Lernen, der Weiterentwicklung unserer Kreativität, dem Kennenlernen neuer Umgebung, dem Üben und oft auch der Bewegungsfreiheit. Spielen sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen und das auf nachhaltige Weise.
Auch wenn es oft belächelt wird und als Kinderkram oder für das hohe Alter aufgehoben wird, ist es für jedes Alter ein wichtiger Beitrag zu einem erfüllten Leben mit Spass und Freude.
Wann habt Ihr das letzte Mal gespielt?
Wer einen Hund besitzt, gilt als fit
Und das sowohl geistig, körperlich als auch emotional, denn diese Tiere fordern Aktivität. Selbst wenn es mich nicht freut, Lilly muss raus. Und das nicht nur um ihr Geschäft zu verrichten. Es ist für ihre Sozialisierung ganz wichtig, wie auch für ihre Gesundheit. Spazierengehen, sich allgemein an der frischen Luft mit Freude zu bewegen, senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, stärken das Immunsystem und bieten letztlich die besten Gelegenheiten für Kontaktaufnahmen mit anderen Hundebesitzern. Wer einen Hund besitzt, gilt daher als aufgeschlossener, kontaktfreudiger Mensch.
Einer britischen Studie zufolge, dienen Hund als „soziale Katalysatoren“ und können so bei Kindern wie auch bei älteren Menschen die schädlichen Effekte der Einsamkeit verhindern.
Gemeinsame Kuscheleinheiten wirken sich nachweislich positiv auf die Gesundheit aus, da Stress abgebaut wird und Glückshormone ausgeschüttet werden. Ganz gewiss, nicht jeder hat gerade einen Hund zu Hause, auch wenn ich es jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Wie ich schon in einem früheren Artikel geschrieben hab (https://www.lebenimleben.at/2016/08/umarmungen/), können Umarmungen gleiche Effekte erzielen… Wann habt Ihr das letzte Mal jemanden richtig umarmt? Könnt Ihr Euch erinnern wie gut es sich angefühlt hat? Stimmt. auch ohne Hund können wir auf unsere Fitness schauen. Täglich an der Luft zu sein, Bewegung zu machen und unsre Umgebung mit allen unsren Sinnen wahrnehmen. Wer von Euch riecht wie gut im Moment der Frühling duftet?
Und wer Lust bekommen hat, einen Tag mit Lilly zu verbringen,
am 2. Juni 2018 freuen wir uns drauf! Ein Tag mit Lilly
Hier könnt Ihr Lilly auf Facebook besuchen…